Meine Geschichte
Ich bin in einer Großstadt aufgewachsen. Doch dass es da noch Wald oder Wildnis gibt, war mir nicht bewusst. Und es war gut so, damals. Ich war in meinen zwei gefühlten großen Welten zu Hause, im Hof und im Stadtpark. Das Wichtigste war immer, draußen zu sein, mit anderen zu spielen und mich zu bewegen. Meine Eltern hatten großes Vertrauen in mich, dass mir nichts zustoßen wird, wenn ich draußen in meinen beiden Welten war. Dieses Grundvertrauen hat sich beim Draußensein in meinen ganzen weiteren Leben bewahrt. Auch die beiden Aspekte von dem Miteinander und dem Bewegen sind Teil meines Lebens geworden.
Als ich zum Lehramtsstudium an den Rand einer Kleinstadt gezogen bin nahm ich erstmals durch viele Spaziergänge in der Natur bewusst die Jahreszeiten und die Mondphasen wahr. Es hat sich so angefühlt wie in eine neue Zeit geboren worden zu sein. In die Zeit mit dem Wald und der Wildnis. Dabei enstand eine tiefe Vebundenheit zu allem da draußen, besonders zu den Pflanzen. Es folgten unzählige Reisen mit Rucksack oder Fahrrad in die unterschiedlichsten Landschaften in Europa. Immer unmittelbar dem Wetter und den Gegebenheiten ausgesetzt. In dieser Zeit lernte ich, meine Komfortzone Stück um Stück zu erweitern, mich immer wieder neu anzupassen an das, was gerade da war.
Nach unserer Hochzeit sind mein Mann und ich für ein knappes Jahr nach Südamerika gereist. Dort hatte ich das Privileg, noch wirklich unberührte Wildnis zu erwandern und zu erleben und gleichzeitig zu sehen, wie Menschen diese Wildnis, diese Unberührtheit zerstören können. Zurück in Deutschland wurde diese Kluft noch deutlicher. Dieses `Sowohl als auch` : die Natur zu schützen und gleichzeitig von ihr etwas fürs Leben zu brauchen und deshalb diese auch auszubeuten oder sogar manchmal zu zerstören. Die Suche nach der richtigen Balance bleibt und ist ein wichtiges Thema in meinem Leben. Mich im Wald und in der Wildnis draußen verbunden zu fühlen hilft mir , dankbar zu sein, den Schmerz über Ausbeutung und Zerstörung zuzulassen und auch ins Handeln zu kommen.
Last but not least habe ich zwei wunderbare Kinder geboren, die mich das Staunen über diese Welt auf eine ganz direkte Weise haben erleben lassen dürfen. Diese Weise eines Kindes, etwas zu sehen, zu erfahren, ohne zu beurteilen oder einzukategorisieren, konnte ich dadurch über viele Jahre einüben und verinnerlichen. Als meine Kinder 8 und 10 Jahre alt waren, meldete ich sie auf ein Wildnis-Winter-Lager an. Die ersten beiden Stunden blieb ich mit dort in der Hütte. Es war wie magisch für mich. Diese Selbstverständlichkeit, Kindern zuzutrauen, sich um das Feuer zu kümmern, die Zugewandtheit der Leiterin und die ruhige Athmosphäre faszinierten mich. Seither haben mich die Wildnisschulen nicht mehr losgelassen.
Ich habe drei Jahreskurse zur Wildnispädagogik besucht, bei der Schule Weltenwandler, bei der Schule Wildniswandern und zuletzt bei der Wildnisschule Donnersberg.
Im Wandelhaus bei André Lorino habe ich meine Naturcoaching-Ausbildung gemacht.
Ich lebe meine Vision, mit Menschen in den Wald, in die Wildnis oder zusammengefasst in die Welt draußen zu gehen und sie ein kleines Stück zu begleiten auf ihrem Weg hin zur Verbundenheit mit genau dieser Welt und somit auch mit sich selbst.